Kulturhaus Martin Andersen Nexö Rüdersdorf
Das Kulturhaus „Martin Andersen Nexö" in Rüdersdorf gehört zu den besterhaltenen Kulturhäusern aus der Epoche der frühen DDR- Architektur. Es wurde in den Jahren 1954 bis 1956 für die VEB Zementwerke Rüdersdorf erbaut. In den nächsten Jahren erfolgt eine behutsame Sanierung hinsichtlich barrierefreier Erschließung, Wärmeschutz und Brandschutz sowie Haustechnik.
Eine umfangreiche Archivrecherche und Analyse der Bestandskonstruktion diente als Grundlage für die Analyse des Tragwerkes und die Beurteilung etwaiger statischer Eingriffe im Gebäude.
Die filigrane Stahlkonstruktion im Dachgeschoss, an die zusätzliche Lastbeanspruchungen infolge Brand- und Wärmeschutzanforderungen gestellt werden, wurde unter Ausschöpfung aller Tragreserven detailliert nachgewiesen. Im Ergebnis dessen sind keine Ertüchtigungen an der Hauptkonstruktion erforderlich.
Der Einbau von zwei neuen Aufzugsschächten für die barrierefreie Erschließung erfordert statische Eingriffe im Decken- und Gründungsbereich. Großer Wert wurde auf den Erhalt angrenzender Deckenbereiche gelegt. Aufgrund der guten Bestandskenntnisse konnten auch hier die geänderten statischen Systeme überprüft und erforderliche Abbruchbereiche minimiert werden. Neue, unter den Bestandsfundamenten liegende Gründungsbereiche, werden abschnittsweise oder mittels HDI eingebracht.
Im Rahmen der brandschutztechnischen Sanierung werden neue Fluchtwege auf dem Dach über dem 2. Obergeschoss ergänzt. Mit der Optimierung von Fluchtwegbreiten konnte die Erhöhung der Nutzlast so ausgelegt werden, dass keine zusätzlichen Ertüchtigungen an der Deckenkonstruktion notwendig werden.
Die Energetische Bilanzierung für das Gesamtgebäude beurteilt die Gebäudehülle hinsichtlich Mindestwärmeschutz und Anforderungen nach GEG bei Änderungen. Die Gebäudehülle wird unter Berücksichtigung der historischen Wand- und Deckenverkleidung nach Möglichkeit mit Innendämmung ertüchtigt. Die Erneuerung von Dach- und Bodendämmung erfolgt gemäß heutigen Anforderungen.